HyNATuRe-Netzwerktreffen: Von der Kuh in den Tank

Von der Kuh in den Tank – auch so funktioniert Wasserstoffproduktion:  So könnte man –  zugebenermaßen etwas plakativ – beschreiben, was wir von H2-Wandel gestern bei einem Netzwerktreffen mitgenommen haben. Eingeladen hatte uns HyNATuRe, ein gemeinsames Projekt der Landkreise Reutlingen und Tübingen. Vor Ort waren wir zu Gast in der nagelneuen Halle von e-flox in Renningen, einem Tochterunternehmen der WS-Wärmeprozesstechnik GmbH. Spannend, was dort gebaut und entwickelt und in Zusammenarbeit mit der BtX energy GmbH in Projekte umgesetzt wird. BtX energy mit Sitz in Hof wiederum ist ein Startup, oder wie sie es selber beschreiben, „ein Produkt eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts der WS Wärmeprozesstechnik GmbH“.  

Doch um was ging es an diesem Abend? Tatsächlich um die Verwertung jener Reste, die beispielsweise Kühe nach ihrem ausgiebigen Verdauungsprozess hinterlassen. Dass daraus Biogas gewonnen werden kann, ist klar. Und etliche Landwirte hatten dieses Geschäftsmodell auch für sich entdeckt. Doch nach Ablauf ihrer gesetzlichen Vergütungsdauer droht nun vielen Anlagen die Abschaltung, weil sie dann unwirtschaftlich sind.
Hier kommen die vorher genannten Partner ins Spiel, zu denen übrigens auch noch die WS Reformer GmbH zählt. Bisschen verwirrend das Ganze, aber letztlich zählt – wie in dem Fall bei der Kuh – was am Ende der Verwertungskette rauskommt: grüner Wasserstoff. Und der entsteht durch Dampfreformierung aus Biogas.

Wie das genau passiert? Da lassen wir die Experten am besten selbst zu Wort kommen. Auf der Website von BtX energy wird der Vorgang so beschrieben: 

„Der im Biogas enthaltene Schwefelwasserstoff wird in einem vom bereits vorhandenen Aufbau der Anlage abhängigen Verfahren abgeschieden (meist nur zusätzliche Tiefenentschwefelung mittels Aktivkohle). Anschließend wird das Methan im aufbereiteten Gemisch mittels Nickel-katalysierter Dampfreformierung zu Wasserstoff reformiert. Durch Druckwechseladsorption wird dann das im Produktgas enthaltene CO, CH4 und CO2 abgeschieden.“

Zugegeben: Live hat sich das alles Dank der tollen Referenten – Dr.-Ing Andy Gradel (operativer Geschäftsführer von BtX energy), Dr. Joachim Wünning und Dr. Roland Berger (beide Geschäftsführer von e-flox) sowie deren Teamkollegen Dr. Dieter Uhlig – natürlich sehr viel unterhaltsamer angehört!!! Aber letztlich kommt es doch auf die Botschaft an.

Die Anlagen dazu baut e-flox. Das Unternehmen aus Renningen hat die Technologie modular und platzsparend in Containereinheiten konzipiert. Wir hatten gestern die Gelegenheit, die Module unter sachkundiger Führung zu erkunden. Sehr spannendes Thema, das man im Blick behalten sollte.

Herzlichen Dank an Laura Nascimento vom Landratsamt Reutlingen und Dr. Dieter Uhlig, die die Organisation geschultert haben, an den Hausherren Dr. Joachim Wünning samt seinem Team – und an Gertrud Gandenberger (Landratsamt Tübingen) und Julia Bernecker (Landratsamt Reutlingen), die uns im Namen von HyNATuRe eingeladen haben.

Hier noch ein paar Eindrücke des Abends (Quelle: H2-Wandel/Karen Emler):

Wer noch mehr Infos haben möchte, schaut sich am besten auf den Webseiten um:

 

 

 

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