Hochschule Reutlingen: Neues Herzstück für H2-Grid

Dem H2-Grid-Team an der Hochschule Reutlingen dürfte es heute trotz der eisigen Temperaturen ganz warm ums Herz geworden sein: Die Hochschule Reutlingen treibt im Rahmen unserer Modellregion H2-Wandel mit dem Leuchtturmprojekt H2-Grid die Erforschung und Entwicklung dezentraler Wasserstofftechnologien voran. Ein wichtiger Meilenstein wurde nun erreicht: Auf dem Campus wurde eine hochmoderne Wasserstoffanlage in einem speziellen Seecontainer angeliefert. Diese Anlage, die eine Fläche von 6,5 x 3 Metern einnimmt, ist mit Spitzentechnologien zum Erzeugen, Speichern und Nutzen von Wasserstoff ausgestattet.

Im Zentrum stehen, wie Karin Pfister von der Hochschule Reutlingen berichtet, zwei Elektrolyseure, die mit unterschiedlichen Technologien – der Anionenaustauschmembran (AEM) und der Protonenaustauschmembran (PEM) – Wasserstoff erzeugen können. Die Anlage erreicht dabei eine Leistung von bis zu 40 kW. Ihre modulare Bauweise ermöglicht flexible Anpassungen und Erweiterungen. Der erzeugte Wasserstoff wird in vier Flaschenbündeln unter hohem Druck von 350 bar gespeichert. Zudem gehört eine Brennstoffzelle zur Anlage, die Wasserstoff bei Bedarf mit einer Leistung von 8 Kilowatt wieder in Strom umwandeln kann.

Der Wasserstoff wird vielseitig genutzt, etwa zur Strom- und Wärmeerzeugung in Haushalten oder für industrielle Anwendungen. Dank der effizienten Nutzung der Abwärme in Kraft-Wärme-Kopplungssystemen wird das volle Potenzial des Wasserstoffs ausgeschöpft. Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Entwicklung eines netzdienlichen Betriebs der Elektrolyseure, der eine optimale Integration in bestehende Energiesysteme ermöglicht. Der gespeicherte Wasserstoff kann sowohl in der Brennstoffzelle als auch in Blockheizkraftwerken wiederverstromt werden. Auf diese Weise entsteht ein vollständiges und effizientes Wasserstoffsystem.

Die Anlage dient nicht nur der Forschung, sondern auch der Wissensvermittlung. Sie wird als Demonstrationsobjekt genutzt, um Studierende sowie die breite Öffentlichkeit für die Möglichkeiten moderner Wasserstofftechnologien zu begeistern. Mit diesem zukunftsweisenden Projekt zeigt die Hochschule Reutlingen, wie grüner Wasserstoff einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten kann, und lädt Interessierte ein, die Entwicklung aktiv mitzuverfolgen.

 

Fotohinweis: Anlieferung des Seecontainers auf dem Campus der Hochschule Reutlingen. Quelle: Karin Pfister / Hochschule Reutlingen