H2Ostwürttemberg: Auf dem Sprung von der Theorie in die Praxis

Wasserstoff (H2) ist vielseitig einsetzbar: als Energieträger für die Industrie, im Verkehr oder zur Stromgewinnung in Kraftwerken. Brennstoffzellen- und Elektrolysetechnologien bieten insbesondere ländlichen Regionen die Chance, eine lokale Wertschöpfung zu schaffen. Dieses Potenzial hat die Region Ostwürttemberg für sich erkannt: Der Ostalbkreis, der Landkreis Heidenheim und die Stadt Schwäbisch Gmünd hatten sich deshalb in dem bundesgeförderten Projekt H2Ostwürttemberg zusammengetan, um mit Hilfe der Eura AG ein Wasserstoffkonzept für die Region Ostwürttemberg zu erstellen.

Die Ergebnisse wurden nun auf einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung präsentiert. Es geht, wie der Landkreis Ostalbkreis in einer Pressemitteilung berichtet, um konkrete „Handlungsempfehlungen, um Synergien zwischen den lokalen Akteuren zu schaffen.“

Die Wasserstoff-Inseln in Ellwangen, Heidenheim und Schwäbisch Gmünd sollen „durch verschiedene Wasserstoffanwendungen und Wasserstoffleitungen zu einem Wasserstoff-Ökosystem zusammenwachsen.“ Diese Bündelung stärke nicht nur die Wasserstoffregion Ostwürttemberg „nachhaltig wirtschaftlich“, sondern zeige „zudem die Notwendigkeit der Anbindung der Region an das bundesweite Wasserstoff-Kernnetz“, heißt es in der Pressemitteilung.

Peter Polta, Landrat des Landkreises Heidenheim, zeigte sich auf der Abschlussveranstaltung zuversichtlich: „Die Süddeutsche Erdgasleitung kommt, wobei Süddeutsche Wasserstoffleitung wohl treffender wäre, und sie führt durch den Landkreis Heidenheim und die Region Ostwürttemberg.  Die Bedürfnisse der Wirtschaft haben aufgezeigt, dass der Wasserstoff dringend benötigt wird. Jetzt heißt es gemeinsam mit den Akteuren der Region, den Stadtwerken und unserer starken Industrie, Wasserstoffprojekte aufzusetzen und ein regionales Pipelinenetz umzusetzen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Für Christian Baron, Erster Bürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd, ist der Anschluss der Wirtschaftsregion an das bundesweite Wasserstoff-Kernnetz „ein wichtiger Zukunftsschritt.“ Er plädierte – ebenso wie Landrat Polta sowie dessen Kollege aus dem Ostalbkreis, Landrat Dr. Joachim Bläse, – dafür, sich als Region Ostwürttemberg für die nächste Förderstufe „HyPerformer“ zu bewerben, um die  gewonnenen Erkenntnisse so rasch wie möglich in die Praxis zu überführen.

Landrat Dr. Bläse betonte, das erarbeitete Konzept dürfe nicht in der Schublade verschwinden, sondern müsse mit Mut und Tatendrang weiterentwickelt werden. Dafür werde an den entsprechenden Stellen in Stuttgart und Berlin mit Nachdruck um Fördermittel gekämpft.

Wir – der Verein H2-Wandel Modellregion grüner Wasserstoff – gratulieren zum erfolgreichen Abschluss des Projekts H2Ostwürttemberg und verfolgen die weiteren Schritte zur Umsetzung des Konzepts mit großem Interesse.

Fotohinweise:
Oben: Teilnehmer der Podiumsdiskussion auf der Abschlussveranstaltung H2Ostwürttemberg. Quelle: Landratsamt Ostalbkreis
Foto Nr2: Dr. Volker Banhardt, Senior Manager Industrienetzwerk e-mobil BW informierte über das Cluster Brennstoffzelle BW. Quelle: H2-Wandel
Foto Nr3: Blick auf das Infomaterial am Rande der Abschlussveranstaltung. Quelle: H2-Wandel